Warum Weihnachten ein Fest ist!

Die Geburt von Jesus hat mich früher nie berührt; es hat mir nichts bedeutet. Wir kennen alle die uns bekannten Verse, dass Gott seinen eingeborenen Sohn sandte, zur Erlösung unserer Schuld. Was ich nicht begreifen konnte: Wie betraf mich das überhaupt? Welche Schuld hatte ich denn vor Gott? Ich konnte an keine große Schuld denken, die ein Grund gewesen sein könnte, dass Jesus selbst auf die Erde kommt. Für mich hätte er nicht kommen müssen! Dachte ich zumindest...

Mit ca. sechs Jahren ließen sich meine Eltern scheiden und ich begann, wenn ich es auch nicht merkte, meine Eltern zu hassen. Ich habe meine Mutter gehasst: Für die Einsamkeit meiner Kindheit, für die vielen Kränkungen - und meinen Vater habe ich gehasst: Dafür, dass man mich mit all den ungelösten Fragen und meiner Verwirrung in Kopf und Herz allein gelassen hatte. Wer war ich damit vor Gott? War ich wirklich so schuldlos, wie ich es dachte?


Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder; und ihr wisst, daß kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat. - 1. Johannes 3, 15

Hätte ich es also die Gegenwart eines unfehlbaren und heiligen Gottes verdient? Wie denn?! Vor Gott war ich ein Mörder. Und wäre es nicht berechtigt gewesen, mich als Mörder zu verurteilen, dafür, dass ich einen Menschen gehasst habe? Ich hätte eigentlich ein ziemlich hartes Urteil verdient. Und jetzt kommt das Unvorstellbare: Dieser Gott, der das Recht hätte, mich als Mörder zu verurteilen und zu richten, wird selbst Mensch und ist noch dazu ...

... nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben - Matthäus 20, 28

Gott wird Diener aller anderen und ein Schuldopfer für viele, damit ein Mörder gerettet werden kann! Irgendwo in einem kleinen, abgelegenen Stall wird Er geboren. Gott wird der Diener eines Mörders! Darum feiere ich die Geburt von Jesus. Darum ist Weihnachten ein Fest.




Von Einsamkeit zur Anbetung - Von Anbetung zur Liebe

Anbetung ist, wenn sie von uns richtig verstanden und gelebt wird, die einzige Möglichkeit die Einsamkeit vollständig zu überwältigen. Ich habe die Einsamkeit in einem früheren Post schon sehr ausführlich beschrieben - ich glaube es lohnt sich trotzdem, noch einmal einen Blick auf das Problem der Einsamkeit von einem anderen Standpunkt zu werfen.

Der Romanautor Thomas Wolfe fasst vielleicht einen der größten Schmerzen des menschlichen Herzens in folgende Worte:

Meine ganze Lebensüberzeugung beruht heute auf dem Glauben, dass Einsamkeit keineswegs ein seltenes, seltsames Phänomen ist, das sich auf mich und vielleicht ein paar andere Einzelgänger beschränkt, sondern dass es das zentrale und unvermeidliche Merkmal der menschlichen Existenz ist. All diese furchtbaren Zweifel, diese Verzweiflung und finstere Verwirrung der Seele muss ein einsamer Mensch kennen, denn er ist mit keinem Bild vereint außer mit dem, das er sich selbst schafft. Er ist ausstaffiert mit keinem anderen Wissen als mit dem, das er sich selbst durch seine eigenen Augen und sein Gehirn ansammeln kann. Er wird von keiner Partei getragen und angefeuert und unterstützt. Er findet Trost in keinem Glaubensbekenntnis. Er hat keinen Glauben in sich außer seinem eigenen, und selbst dieser Glaube lässt ihn oft in Stich, sodass er erschüttert und ohnmächtig zurückbleibt. Dann scheint es ihm, das bei seinem Leben nichts herausgekommen ist. Dass er ruiniert ist, verloren und gebrochen, nicht mehr zu retten, und dass der Morgen, jener helle und strahlende Morgen mit seiner Verheißung und seinem Neuanfang, nie wieder auf die Erde kommen wird, wie er es einst tat. - (Thomas Wolfe, "God's Lonely Man", in The Hills Beyond)

Die Einsamkeit ist nicht nur ein Problem fehlenden Glaubens. Wenn sich zwei Menschen begegnen, dann berühren sie sich meistens nur an ihrer Oberfläche. Man sieht sich, man trifft sich, man geht wieder auseinander. Natürlich gibt es auch tiefere Beziehungen. Vielleicht hast du so einen Menschen, der in dir etwas bewegt, der mehr ist als nur ein Oberflächenkontakt, der sozusagen unter die Haut geht.
Und doch können wir den anderen nie ganz erreichen. Genauso wenig, wie ich die Blutgefäße und Knochen meiner Hand sehe, kann ich meinen Freund oder meine Freundin sehen. Meine Hand ist sogar noch einfacher zu erforschen als ein Mensch. Ich kann sie röntgen und aufschneiden. Beim Menschen kommt aber zur Dimension des Materiellen noch was dazu: Das Geistige!
Vielleicht empfindet der andere etwas viel tiefer als ich, oder gar nichts, und er kann mich gar nicht verstehen. Vielleicht brennt im anderen ein Schmerz oder eine Sehnsucht oder eine Freude und eine Begeisterung. Genau das zu empfinden, was ein anderer fühlt, bleibt uns irgendwie verschlossen. Selbst wenn wir alle geheimen Gedanken aussprechen, die wir haben, wenn wir alleine sind, können wir weder sehen noch schmecken noch riechen, wie tief die Seele des anderen ist. Dafür haben wir keinen Maßstab.

Aber woran liegt das? Liegt es daran, dass wir nicht genug lieben? Liegt es daran, dass wir nicht genug Gemeinschaft miteinander haben und uns deswegen nicht ganz erreichen? Oder liegt der Grund aller Einsamkeit darin, dass weder andere Menschen noch Gott genügend Bemühungen anstellen, zu uns vorzudringen, sondern dass wir selbst es waren, die Gott verlassen haben?

D. H. Lawrence bringt das auf den Punkt:
Wir reden uns gerne ein, dass die Liebe die Wurzel des Problems unserer inneren Leere sei. Ich möchte Ihnen sagen, das ist sie nicht. Die Liebe, das sind nur die Zweige. Die Wurzel geht viel tiefer als die Liebe. Eine Art nackter Isolation. Ein isoliertes Ich, das niemanden begegnet und sich mit niemandem vereint und es auch niemals kann. Es ist wahr, was ich sage. Da ist ein Dahinter in mir, das weiter geht als die Liebe, weiter als die Bahnen der Sterne. So wie manche Sterne jenseits der Reichweite unserer Augen liegen, so geht unsere Suche über die Reichweite der Liebe hinaus. Zumindest glaube ich, dass es die Wurzel ist und über die Liebe hinaus geht. - (D.H. Lawrence, Quelle unbekannt)

Anbetung ist mehr als Liebe. Anbetung ist mehr als "Halleluja" zu singen und mehr als der Ausdruck der Dankbarkeit. Wir können all diese Dinge tun und trotzdem folgt daraus nicht, dass wir anbeten. Warum? Anbetung hat viel mehr etwas mit der Wichtigkeit desjenigen zu tun, der angebetet wird. Bevor wir Gott überhaupt anbeten können, müssen wir Ihn an die erste Stelle unseres Lebens setzen. Das kostet uns aber auch etwas!
Soweit ich weiß, kommt Anbetung in der Bibel zum ersten Mal in der Geschichte Abrahams vor, der seinen Sohn als Opfer darbringen soll. Abraham begann seinen Sohn mehr zu lieben als Gott, er drohte Gott zu vergessen und Gott schritt ein. Ich kann mich an keine Zeit als die heutige erinnern, in der wir die Dinge, die wir zu besitzen glauben, mehr geliebt haben als Gott, aber nicht nur die Dinge, sondern auch uns selbst. Ich kann mich an keine Zeit erinnern, in der wir einsamer sein könnten, als umgeben von all den Dingen und dem kleinen Gesichtsfeld unserer Augen. Die Anbetung jedoch verstreut sich nicht in tausend Nebensächlichkeiten die uns früher oder später langweilen und verlassen - sie konzentriert das Leben des Anbeters auf einen einzigen Punkt! Denn als von Gott geschaffene Menschen sind wir auch auf Gott ausgerichtet, und so finden wir zuallererst Erfüllung in Gott, nicht in den angenehmen und unterhaltenden Dinge des Lebens oder unserem Können.

In der Anbetung erfahren wir die Gegenwart Gottes, wir erfahren ein Stück der unbegreiflichen, ewigen Dimension Gottes. Wir können uns nicht vorstellen, dass Gott schon ewig da war und ohne Anfang ist. Wir können uns nicht vorstellen, dass er uns vollständig durchschaut. Die Ewigkeit Gottes ist ein Mysterium, das wir in der Anbetung erfahren dürfen und diese Begegnung mit der Ewigkeit Gottes, mit dem überwältigenden Staunen das uns überkommt, wenn wir Gottes unermessliches Wesen und seine Schöpfung  betrachten, ist eine der größten Erfüllungen des menschlichen Herzens.

Zuguterletzt drängt uns die Erfüllung, die wir in hingebungsvoller Anbetung erfahren, dazu, uns an andere zu verschenken. Die heilsame Wirkung der Anbetung gegen die Einsamkeit bleibt nicht bei mir allein stehen! Sie drängt uns dazu, uns auch anderen in ihren Nöten zuzuwenden.

Die Anbetung ist das A und O unseres Lebens als Christen. Anbetung ist der entscheidende Unterschied, der die Nähe zu Gott ausmacht:
Herr, du durchschaust mich,  du kennst mich durch und durch. Ob ich sitze oder stehe - du weißt es, aus der Ferne erkennst du, was ich denke. Ob ich gehe oder liege - du siehst mich, mein ganzes Leben ist dir vertraut. Schon bevor ich rede, weißt du, was ich sagen will. Von allen Seiten umgibst du mich und hälst deine schützende Hand über mir. Dass du mich so genau kennst - unbegreiflich ist das, zu hoch, ein unergründliches Geheimnis! ... Du hast mich geschaffen - meinen Körper und meine Seele, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast - das erkenne ich! Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen. Als ich gerade Form annahm, hast du diesen Embryo schon gesehen. Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben - noch bevor einer von ihnen begann! ... Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz, prüfe meine Gedanken und Gefühle! Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden, dann hol mich zurück auf den Weg, der zum ewigen Leben führt! - (Psalm 139, 1-6; 13-16; 23-24) 

it goes on... neues Semester!

 
YEAH! Danke Marius für den neuen Jeens-Flyer!
Ich freu mich schon auf den Input [Gemeinschaft rockt] am Samstag, ein spannendes Thema, mit dem wir so oft konfrontiert sind=) Sei dabei!
und diesmal gibt's sogar ein gemeinsames Abendessen nach Jeens (ca. gegen 19.00 Uhr)

 
 

Widersprüche im Widerspruch (1)

Endlich fange ich damit an, über die Fragen zu schreiben, die mich eigentlich schon seitdem ich angefangen habe an Gott zu glauben, beschäftigen. Die nächsten drei Beiträge handeln deshalb von Widersprüchen und Zweifeln am Christentum, die in sich widersprüchlich sind (und hoffentlich kommen die geplanten Beiträge auch zustande).

Ich fange mit einem Klassiker an:

"Weil Gott Böses zulässt, kann es ihn nicht geben."

Sehen wir uns die Frage genauer an. Eine Stelle aus "Sehnsucht des Herzens" von Ravi Zacharias (dessen Bücher ich nur sehr empfehlen kann) entlarvt den Kern der Frage als widersrprüchlich. Während eines Vortrages in Nottingham stellte eine ziemlich aufgebrachte Person folgende Frage an Herrn Zacharias:

"Es kann unmöglich einen Gott geben angesichts all des Bösen und des Leidens, das es in der Welt gibt!"
Der Vortragende antwortete: "Wenn Sie sagen, dass es so etwas wie das Böse gibt, setzen Sie damit nicht voraus, dass es so etwas wie das Gute gibt?"
"Natürlich", gab er zurück.
"Aber wenn Sie voraussetzen, dass es so etwas wie das Gute gibt, setzen Sie damit nicht auch gleichzeitig voraus, dass es so etwas wie ein moralisches Gesetz gibt, auf dessen Grundlage zwischen dem Guten und dem Bösen zu unterschieden wird?"
"Ich denke schon", kam die Antwort etwas zögerlicher und leiser.
"Wenn es also ein Moralgesetz gibt, müssen Sie auch einen Moralgesetzgeber postulieren. Aber den wollen Sie ja gerade widerlegen, indem Sie seine Existenz abstreiten. Wenn es keinen Moralgesetzgeber gibt, gibt es auch kein Moralgesetz. Wenn es kein Moralgesetz gibt, dann gibt es weder das Gute noch das Böse. Dann weiß ich aber nicht so recht, wie Ihre Frage lautet!"
Es herrschte Schweigen und dann sagte er: "Wonach frage ich Sie denn dann?" Die Komik der Situation war offensichtlich. Deutlich erschüttert stellte er fest, dass im Kern seiner Frage eine Voraussetzung lag, die seiner eigenen Schlussfolgerung widersprach. Der Skeptiker muss nicht nur eine Antwort auf seine eigene Frage geben, sondern auch die Frage selbst rechtfertigen, wenn er ernst genommen werden will.
(zitiert aus: "Sehnsucht des Herzens", Ravi Zacharias, Seite 92-93, Hervorhebungen von mir)

Gottes Sinn für Schönheit

Ein Spaziergang im Regen auf der Donauinsel ist ein Erlebnis, dass allein durch Worte unmöglich erlebbar gemacht werden kann. Ich versuche es trotzdem. (Mit ein paar Hilfsmitteln)

















Als ich die Straßenbahn verlasse und den naß-glänzenden Asphaltweg zum Fußballplatz betrete, decken die dicken Wolken den Himmel mit mattem Grau-Blau zu, während hinter dem Milleniumstower die Wolkenwand zereißt und in gold-gelben Ton der anbrechenden Dämmerung vorbeizieht. Der Regen füllt die Atmossphäre wie ein Nebel und lässt alle Farben wie durch ein trübes Glas leuchten.

Die Luft duftet nach nassem Gras und kalter Erde -
Warum gibt es eigentlich kein Parfum, das nach nassem Gras duftet?

Auf dem Wasser des neuen Donaukanals schläft eine einsame Insel aus blauen und weißen Plastik-Kontainern, allein durch einen dünnen Holzsteg zum satten Grün der zwischen den zwei Strömen emporragenden Donauinsel verbunden, während ein Mann mit seinem Kanu weiter Flußaufwärts unhörbar in meine Richtung paddelt - jedes Geräusch ist vom beständigen Prasseln des Regens verschluckt - die vorbei fahrendend Autos, die Straßenbahn ...

- alles wirkt geisterhaft, als befände es sich hinter einer unsichtbaren Glaswand ...

- alles ist still.

Nur ein nasses Rauschen ist zu hören - nur das "Patsch-Patsch" meiner auf Wasserlacken klatschenden Schritte.



Zwischen die Allee massiver Betonsäulen, die die U-Bahnstrecke trägt, prasselt der vom Wind getriebene Regen auf den Brückenboden, wo er wie glänzender Staub verweht wird. In einer Art von Schimmer-Effekt schweben tausend Tropfen entlang der Brücke, vergleichbar mit einem tanzenden Weizenfeld, dass sich wie
Wellen im Wind bewegt. Unter das gewaltige Rauschen der Blätterherde, neben dem "klatsch-ka-klatsch-latsch-ka-latsch-tsch" der aufschlagenden Tröpfchen mischt sich das bassmächtige Donnern der über mir fahrenden U-Bahn. Durch das Flussbecken der Donau strömen erdrückende Mengen von Wasser an mir vorbei, irgendwo ins Unendliche.

Glück vs. Freude

Heute hatte ich ein anregendes Gespräch mit zwei Zivildienern. Das Thema verlief über die Beobachtung, dass Religionen immer mehr an Bedeutung verlieren und eine schwammige Spiritualität immer beliebter werde zu einer interessanten Frage.
Stefan (einer der Beiden) vertrat, oder vertritt sie immer noch, die Ansicht wenn wir glücklich sind, dann ist auch unser Leben sinnerfüllt.

Die Schlussfolgerung also:
Glück => Sinn!

Ich war entschieden dagegen und behauptete, dass zwischen Glück und Sinn keinerlei Verbindung besteht. 

Ravi Zacharias erzählt in seinem Buch "Kann man ohne Gott leben?" von einer Begegnung mit einer Frau, die seine Vorträge zur Frage "Was gibt dem Leben einen Sinn?" besuchte:

"Sie redete ausgiebig von ihrem Mann und seinen vielen beruflichen Errungenschaften. Er hatte einen guten Ruf und galt als Pionier auf seinem Gebiet, und finanziell war er äußerst erfolgreich. Kurz: er wurde bewundert, beneidet und von allen, die ihn kannten, geliebt. Sein ganzes Leben - vom Heim bis zum Büro - strömte Zufriedenheit, Erfolg und Einfluss aus. Wie sollte sie dann die Ereignisse jener verhängnisvollen Nacht erklären? Sie erzählte mir von einem plötzlichen, grässlichen Geräusch, das sie aus dem Schlaf
aufschrecken ließ. [...] Sie ging ängstlich auf das Geräusch zu, bis sie ihren Mann sah, der zusammengekrümmt am Küchentisch saß, den Blick erstarrt, in der Hand eine hingekritzelte Notiz. Mit einem kurzen Blick auf das Stück Papier zerbrach ihre Welt, und seit jener Nacht zermarterte sie sich mit Abertausenden Fragen. Der Abschiedsbrief des Selbstmörders begann mit den Worten: 'Manche Menschen sterben eines natürlichen Todes. Andere, die dem Leben nicht mehr ins Auge sehen können, beschließen es abzukürzen.'" (aus "Kann man ohne Gott leben?" - Seite 102)

Hängt der Sinn unseres Lebens von unserem Glück ab, müssen wir immer und immer wieder und nichts anderes tun, als unser Glück zu suchen - und selbst dann, stellt sich die Frage, wie wir mit trostlosen Momenten umgehen, an denen das Leben nicht gerade arm ist.


Glück => ?

Der Ausgangspunkt stellt sich als wackelig heraus. Erst wenn unser Leben Sinn hat, sind wir vom Zwang glücklich zu sein befreit - erst dann, können wir auch im Leid Freude und Dankbarkeit empfinden.

Die Schlussfolgerung muss lauten:
Sinn => Freude!

Hmm......da fehlt noch was in der Gleichung.
? => Sinn => Freude



Kommt alle her zu mir, 
die ihr euch abmüht und unter Last leidet! 
Ich werde euch Frieden geben.
Nehmt meine Herrschaft an und lebt darin!
Lernt von mir!
Ich komme nicht mit Gewalt und Überheblichkeit.
Bei mir findet ihr, was eurem Leben Sinn und Ruhe gibt.
Matthäus 11, 28 - 29


Sinn <= Jesus => Freude

Jesus ist der Kern , der Ausgangspunkt, um den sich alles dreht. Um ihm näher zu kommen, müssen wir, jeder für sich und gemeinsam, seine Liebe zu uns erforschen. Wie bei einer Beziehung können wir ihn nur dann kennen lernen, wenn wir uns auf ihn einlassen, wenn wir ihn befragen und von ihm lernen. 

Und er kann uns ins Staunen versetzen...

Zum Nachdenken


Warum glaubendes Vertrauen wichtig ist?

                           - Damit wir Gottes Größe sehen lernen!


Wer glaubt, dass Jesus Christus der von Gott verheißene Retter ist, der ist ein Kind Gottes. Kinder aber, die ihren Vater lieben, die lieben auch ihre Brüder und Schwestern. Dass wir wirklich Gottes Kinder lieben, erkennen wir daran, dass wir seine Gebote halten. Denn Gott lieben heißt nichts anderes als das tun, was er uns sagt; und das ist nicht schwer. Denn das Leben, das Gott uns gegeben hat, ist mächtiger als alle Verlockungen dieser Welt. Wir können sie durch den Glauben besiegen. Diesen Sieg aber kann nur erringen, wer fest daran glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist.

1. Johannes 5, 1-5

Musik inspiriert

Welches Lied hat dich in deinem Leben bisher  
 inspiriert| zum Nachdenken gebracht| Gott näher gebracht
& Warum?

feel free to share(:

flyer2013_1

der brandaktuelle, neue flyer - damit wir alle auf dem laufenden sind:)

Über die Einsamkeit

Dieser Beitrag zielt weniger auf eine abschließende Aussage ab, sondern behandelt Betrachtungen aller Art über die Einsamkeit. Hierzu ist zu sagen, dass mir innerhalb von einem knappen Monat Zivildienst interessante aber auch erschütternde Gedanken über das Leid gekommen sind, die ich gerne mit euch teilen möchte. 
"Als Menschen leiden wir viel im Verborgenen", ist die Erkenntnis einer meiner Romanfiguren. Sie führt diese Aussage darauf zurück, dass es in unserer Kultur irritierend wirkt, jemanden, dem man nicht nahe genug steht, mit seinen innersten Sorgen zu konfrontieren und sein Herz auszuschütten. Man ist dann "ein Naivling, der sein Herz auf der Zunge trägt".


Das am tiefsten verborgene Leid ist die Einsamkeit und wie ich meine dennoch am gegenwärtigsten. Am verborgensten weil Einsamkeit übersehen wird und erst dadurch zur eigentlichen Einsamkeit wird; am gegenwärtigsten aus folgenden Feststellungen: 1910 schreibt Hermann Hesse in seinem Roman "Gertrud" denkwürdige Zeilen (und bestimmt wurde Vergleichbares schon viel früher geschrieben): "Sie haben eine Krankheit, die leider Mode ist und der man jeden Tag bei intelligenteren Menschen begegnet.[...] Es ist mit moral insanity verwandt und könnte auch Individualismus oder eingebildete Einsamkeit genannt werden. Die modernen Bücher sind voll davon. Es hat sich bei Ihnen die Einbildung eingeschlichen, Sie seinen vereinsamt, kein Mensch gehe Sie etwas an und kein Mensch verstehe Sie". Derselbige Autor schreibt in einem Gedicht:

Einsam im Leben wandern-
Leben heißt einsam sein.
Keiner sieht den andern,
jeder ist allein.


Mit dem Individualismus geht auch ein Verlust von Bindungen und Verpflichtungen einher. Plötzlich tauchen phänomenale Wörter wie "Selbstfindung" und "Selbstverwirklichung" auf u.s.w, was natürlich an sich keine schlechten Dinge sind, sogar klare Bedürnisse. Der Mensch hat das Bedürfnis nach Klarheit, Einheit und Orientierung. Er will sich mitteilen und will verstanden werden. Interessant ist das insofern, weil erst durch die Einsamkeit plötzlich bestimmte, klassische Fragen wichtig werden, wie "Wer bin ich? Warum bin ich? Woher, wohin?", und so fort.


Der Roman, den ich schreibe, handelt ebenso von einem klassischen, modernen Menschen der jede Gewissheit verliert (ich behandle damit also ein Thema, dass es schon länger als 100 Jahre gibt) und letztendlich in eine Art ideologische Einsamkeit gerät. Er stellt fest, dass Einsamkeit unvermeidbar ist, dass die Hoffnung auf eine Flucht am Ende zur Verzweiflung wird und entscheidet sich bewusst für eben dieses Leben in Einsamkeit. Die folgende Szene beschreibt, wie er mit seinen feiernden und betrunken Freunden auf der Straße spaziert und sich endgültig von ihnen loslöst: "Als Aron etwas abwesend neben ihnen hertrottete, ließ er sich absichtlich und unbemerkt zurückfallen und betrachtete eine Weile ihre Schritte, ihre wilden Gesten und ihr schallendes, gröhlendes Gelächter. Vorsichtig und bedacht verlangsamte er noch einmal sein Geh-Tempo, sein Bruder und die anderen entfernten sich noch weiter und ihre Stimmen wurden immer leiser, bis Aron endgültig stehen blieb und dem Grüppchen einen letzten Gedanken anheftete: 'Jetzt geht schon ... verschwindet und verlasst mich endlich', und sie bogen in eine Seitenstraße ein. Plötzlich war es still, er hörte nur das sanfte Rauschen von entferntem Verkehr und er war auf seltsame Weise erleichtert. Seltsam, weil er jeden Grund verloren hatte, hier zu sein und über dieses klare, eindeutige Ergebnis glücklich war, da ihn diese quälende Wahrheit lange schon bedrückte und weil er gleichermaßen erfahren hatte, wie er mit einem mal in Vergessenheit untergehen musste und das ihm einen schmerzlichen Stich versetzt hatte. Nun stand er etwas düster auf der Straße. Aron war überflüssig, niemand brauchte ihn. Dennoch ärgerte er sich nicht einmal über diese Rücksichtslosigkeit; er hatte sie ja vorausgesehen und heraufbeschworen - ganz im Gegenteil! - er glaubte triumphiert zu haben".


Klaus Vollmer, bekannter Jugend-Evangelist, schreibt in seiner Arbeit "Es müsste keiner einsam sein": "Der eigentliche Grund unserer Einsamkeit und unseres ganzen Ichbezuges, unserer unendlichen Missverständnisse und Egoismen liegt wesentlich nicht im Menschen, nicht in seiner Psyche, [...] sondern in seinem Gottesverhältnis". 



Kurzer Einschub:

Diese Behauptung ist durchaus gewagt, wenn man länger darüber nachdenkt. Ich kann sie hier auch nicht ausreichend beweisen, jedoch findet sich auf gewisse Weise sogar eine Übereinstimmung mit der Philosophie Sartre's, französischer Schriftsteller, Begründer des Existentialismus und selbst Atheist. In seinem Essay "Der Existentialismus ist ein Humanismus" stellt er unter anderem folgende These auf: Der Mensch ist Verlassenheit. Er ist verlassen, weil Gott nicht existiert und der Mensch die Konsequenzen daraus ziehen muss. Vor allem von einer Aussage Dostojewskij's (russ. Schriftsteller) fasziniert "Wenn Gott nicht existiert, ist alles erlaubt", gelangt er zu dieser These und stellt fest, dass der Mensch nirgendwo Halt finden kann. Ohne Gott können wir keine absolut gültigen Werte aufstellen, ebenso wenig können wir sie von uns aus erschaffen. 

Wie mit dieser Verlassenheit umzugehen ist und was daraus folgt, ist eine Frage unserer Voraussetzungen. Für Sartre, der nicht an Gott geglaubt hatte, folgte daraus, dass der Mensch frei sei. Diese Freiheit kann jedes Gesicht annehmen: Ein erleichterndes oder ein erdrückendes (siehe die Szene mit Aron, sein Triumph erleichtert und erdrückt ihn zugleich, er wird zu einem zerrissenen Menschen. Hier noch ein Artikel über die Probleme die sich für Dostojewskij ergaben, wenn Gott nicht existieren sollte: Dostojewskij - Prophet des 20. Jahrhunderts).


Zurück zu Klaus Vollmers Aussage:  "Der eigentliche Grund unserer Einsamkeit und unseres ganzen Ichbezuges, unserer unendlichen Missverständnisse und Egoismen liegt wesentlich nicht im Menschen, nicht in seiner Psyche, [...] sondern in seinem Gottesverhältnis". 
Es gibt nur einen Punkt in diesem Satz, dem ich nicht ganz zustimme. In Mose 2, Vers 18 heißt es: Gott, der Herr, dachte: "Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt". 
Berücksichtigen wir, dass Gott dies noch vor dem Sündenfall gesagt hat (das Gottesverhältnis war also noch in Ordnung), dann ist die Einsamkeit nicht allein vom Gottesverhältnis abhängig. 


Verse 21-23: 
Da versetzte Gott, der Herr, den Menschen in einen tiefen Schlaf, nahm eine seiner Rippen heraus und füllte die Stelle mit Fleisch. Aus der Rippe machte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. Der freute sich und rief: "Endlich! Sie ist's! Eine wie ich! Sie gehört zu mir, denn von mir ist sie genommen".
Die Reaktion von Adam, als Eva zu ihm gebracht wird, ließt sich wie die Erfüllung eines lang ersehnten Wunsches: Endlich! Sie ist's! Eine wie ich! Sie gehört zu mir, denn von mir ist sie genommen. 
Ich bin aber noch nicht ganz zufrieden mit dieser Feststellung. Streng genommen ist die Einsamkeit in diesem Sinne unabhängig vom Gottesverhältnis gewesen und durch die Erschaffung der Frau aufgehoben worden - aufgehoben weil das Gottesverhältnis in Ordnung war. So wie das Verhältnis zwischen Gott und Mensch nach dem Sündenfall zerstört wurde, so ist es auch mit dem Verhältnis zwischen Mann und Frau. Die Einsamkeit ist also Teil dieser Welt geworden, in der wir Gott nicht mehr Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen, in der wir nicht mit ihm spazieren, so wie Adam im Garten Eden. So gesehen ist der eigentliche Grund unserer Einsamkeit wirklich allein im Gottesverhältnis verborgen, den Er selbst schuf die Bedingungen einer guten Schöpfung in der keine Einsamkeit vorkommt.

Die Frage die mir bleibt, ist, wie mit dieser weltlichen Einsamkeit umzugehen ist, wie wir ihr entkommen können? (Die Frage wird übrigens im nächsten Post genau beantwortet)

Als letztes will ich noch einen Menschen nennen, der stark damit kämpfte, sein altes Ich sterben zu lassen, damit der Begegnung mit Gott und seinem Willen nichts mehr im Wege stehen konnte. Auch er hatte bestimmt mit Einsamkeit zu kämpfen: Jim Elliot, ein amerikanischer Auca-Missionar, nimmt sich Mose 2, 21 zum Vorbild. Adams tiefen Schlaf bezeichnet er als ein "Schlafen im Willen Gottes". Adam kommt nicht zu Gott, um ihn zu bitten, er solle ihm jemanden zur Seite stellen. Er wartet, bis Gott selbst ihm das gibt, was er wirklich braucht. Adam ruht im Gehorsam und nimmt die Schöpfung seines Schöpfers, so wie sie ist, ohne ein Widerwort entgegen. 
In den Tagebüchern Jim Elliots findet sich immer und immer wieder das Bestreben nach diesem Gehorsam, nach einem "Schlafen in Gottes Willen". So wie er nach Gottes Willen gesucht hat, habe ich noch keinen gesehen: Immer darauf bedacht, was im Sinne Gottes ist, was genossen werden darf, was ertragen werden muss, was getan werden soll, immer in Hoffnung und Dankbarkeit seinem Herrn gegenüber. Und obwohl er an einer Stelle seines Tagebuches ein "an Wahnsinn grenzendes Verlangen" nach seiner zukünftigen Frau ertragen musste, ist er immer zu dem zurückgekehrt, was ihm jetzt von Gott gegeben ist, woran er seine Dankbarkeit findet, die in ihm alle Freude erneuert. Diese immer wieder erneuernde Freude durfte ich während den Semesterferien erfahren, indem ich mich bei jeder Mahlzeit von dem Gedanken überwältigen ließ, dass ich immer die Möglichkeit zu essen habe und konnte Gott aus ganzem Herzen dafür danken. 

Diese tiefe Dankbarkeit kommt also durch die Erkenntnis der Gnade. Über diese Erkenntnis sollen die nächsten Beiträge handeln. In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Schlaf!


Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine, und mich allein lasst. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.
Johannes 16,32

'Neue' Homepage der EGF

Hey!
Nicht so wichtig.. aber kurze Info:
wir haben jetzt eine 'neue' homepage, die (meiner ansicht nach) schon mal um einiges 'cooler' ist als die frühere.., es ist leider noch nicht viel drauf.. aber schon die ganze predigtreihe über den römerbrief..=)

http://egfloridsdorf.at

lg